Mit meiner ehemaligen Digitalkamera 'Kodak DC20' schoss ich je 2 Aufnahmen
vom gleichen Objekt. Dazu baute ich mir ein Fotostativ
provisorisch so um, dass ich in einer (Alu-)Winkelschiene die Kamera
schnell und trotzdem einigermaßen zuverlässig ausrichten konnte,
um zweimal die gleiche Aufnahmerichtung sicherzustellen, aber jeweils um
ca. den Augenabstand versetzt..
Hierzu versetzte ich nach der ersten Aufnahme die Kamera von der einen Seite
der Schraubzwinge auf die andere. Durch leichtes Andrücken in die hintere
Flanke der Winkelschiene ließ sich die Kamera recht präzise zweimal
gleich ausrichten. Das Objekt darf sich in der Zwischenzeit natürlich
nicht merklich verändern (durch Bewegung, Lichtwechsel u.s.w.), bewegte
Dinge lassen sich daher leider nicht fotografieren. Dazu müßte man
zwei möglichst baugleiche Kameras synchron auslösen, wer kann das schon?
Die 3D-Bildwiedergabe auf die geschilderte Weise liefert zwar ganz interessante
Ergebnisse, allerdings ergeben sich zwei Probleme:
1.) Beim 'Parallelblick' bleibt die Auflösung der Bilder
letztlich sehr unbefriedigend, da die beiden Ansichten auf dem Monitor
maximal im Augenabstand wiedergegeben werden dürfen und deshalb recht
klein bleiben müssen.
2.) Beim 'Schielblick' können zwar größere Bilder
in 3D-Darstellung betrachtet werden, aber die Betrachtungsweise wird dabei
zunehmend anstrengender für die Augen, weil man immer stärker
schielen muß.
Eine noch ungetestete Idee:
Ich habe schon vor langer Zeit in einem TV-Report gesehen, dass man einen 3D-Effekt
auch durch schnelles Umschalten (etwa 2 Wechsel pro Sekunde) zwischen zwei
etwas X/Y-versetzten Kamerapositionen erzeugen kann. Also müsste es doch gelingen können,
eine GIF-Animation in dieser Weise zu nutzen. Dann könnte man bestimmt deutlich größere
Bilder erzeugen. Aber das muss man erst mal testen...
Vielleicht könnte es aber letztlich sogar möglich sein, mit einer dieser
Methoden AVI-Filme dreidimensional auf den PC-Monitor zu bekommen,
indem man zwei parallel ablaufende Szenen anzeigt ... es käme auf
einen Versuch an, wer wagt sich an dieses Thema?
November 2009
Es gibt inzwischen viele Ansätze, wie man 3D-Videos erstellen kann. Bei bewegten Szenen kann man
auf besonders simple Weise einen wirkungsvollen Trick anwenden, indem man in 'Cross-Eye-Technik'
(mittels bewusstem, leichtem 'Schielen' des Betrachters) zwei verkleinerte Videos nebeneinander
anordnet. Also im Prinzip genau so, wie oben bei den Standbildern. Diese beiden Videos müssen
einfach etwa um 2 Bilder zeitversetzt sein. Dazu setze ich das Ausgangs-Video ein erstes Mal
in die rechte Bildhälfte. Im zweiten Durchgang kürze ich dann das Ursprungs-Video am Anfang um 2 Bilder
und setze es in die linke Hälfte des Endvideos - fertig!
(Nur) In bewegten Szenen - also solchen, die man wohl vor allem mit dem SteadyCam gemacht hat -
ergibt sich dadurch ein toller 3D-Effekt. Leider wird die Bildqualität durch die doppelte und
verkleinerte Darstellung dabei zwangsweise deutlich schlechter. Man sollte daher möglichst ein 4:3
Video als Ausgangsformat verwenden und es in einem 16:9-Format ausgeben. Dann werden die Bildinhalte
nicht gar so entstellt. Aber immerhin, mit der hier gezeigten Methode kann wohl jeder auch schon mal
sein 3D-Video drehen.
Viel Spaß beim Anschauen und Experimentieren.